Gitarre, Gitarrist, Mädchen, Musiker

Singen ist eines der wenigen Dinge, die Menschen zweckfrei machen, trotzdem ist es unglaublich sinnvoll und lustvoll. Schon nach dreißig Minuten produziert unser Gehirn Hormone, die glücklich und entspannt machen, weiters werden Stresshormone abgebaut und Schmerz und Angst reduziert. Wer viel singt, schützt sich vor Erkältungen und stärkt sein Immunsystem. Auch die Selbstheilungskräfte des Körpers funktionieren besser.

Durch das gestaltete Atmen des Singens (oder Tönens) wird die Zeit des Ausatmens verlängert und damit die Atmung tiefer und harmonisierter. Dadurch wird die Sauerstoffsättigung erhöht, die Organe und das Gehirn werden besser durchblutet, das Beckenbereich wird vitalisiert. Deshalb hat Singen ganz besonders in der Schwangerschaft und während der Geburt viele positive Auswirkungen. Singen hilft sogar gegen Schwangerschaftsbeschwerden wie Schwindel, Schwäche, Übelkeit und Stimmungsschwankungen sowie unterstützt den Fortschritt der Geburt.

Musik bewegt und berührt den Menschen – 7 bis 8 Tage nach der Befruchtung entsteht die erste Hörzelle, und schon ab der 27. Schwangerschaftswoche reagieren Babys auf Lieder, die ihre Eltern immer wieder singen! Das Baby hört die vertraute Stimme und fühlt Geborgenheit.

Besonders frühgeborene Kinder profitieren von der Gesangstimme ihrer Mutter. Untersuchungen haben ergeben, dass die Kinder besser zunehmen, besser schlafen und weniger Stress haben. Ihre Sauerstoffsättigung ist höher und der Herzrhythmus regelmäßiger.

Kinderlieder haben eine jahrhundertealte Tradition, es gibt einen großen Schatz an Liedern aus aller Welt, die die Arbeit der Eltern begleiten, den Tagesablauf strukturieren und Babys in den Schlaf begleiten sollen. Ruhige Melodien machen auch die Eltern ruhiger, damit mit ihnen auch die Kinder zur Ruhe kommen können. Man hat herausgefunden, dass Einschlafstörungen behoben werden können, wenn sich Eltern zur gleichen Zeit hinsetzen und singen. Schön ist es, wenn man weiter die vertrauten Lieder aus der Schwangerschaft singt.

Die oftmaligen Liedwiederholungen geben den Kindern Struktur, sie bringen etwas Vertrautes in einer unübersichtlichen Welt. Im Auto, beim Spazieren gehen, in der Küche – singen kann man jederzeit. Wenn Musik mit Bewegung, Tanz, Stimme und Sprache kombiniert wird, ist es durch die verschiedenen Sinneswahrnehmungen ein „all-inclusive-Entwicklungsförderungspaket“ für Babys!

In diesem Sinne möchten wir alle Eltern ermutigen, in der Schwangerschaft und danach mit ihren Babys und Kinder zu tanzen, zu singen und gemeinsam den Moment als solchen zu genießen! Vielleicht kommt auch der ein oder andere Erwachsene über ein Kind wieder zum Singen - eine der schönsten Dinge, die wir von unseren Kinder lernen können.

Eva Pankratz

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