Ein Nest für Paul & Warum immer Paul

von Majka Gerke und Wiltrud Wagner, Mabuse Verlag

Die zwei kleinen pixibuchartigen Büchlein sind für werdende oder frisch gewordene Geschwisterkinder gedacht.

„Ein Nest für Paul“ ist eine Tatsachenbeschreibung der ersten Woche daheim. Sehr verständnisvoll erklärt es die Bedürfnisse eines Neugeborenen: Die Hebamme kommt, die Mutter liegt im Wochenbett und stillt, das Baby schreit und der Vater erklärt, warum. Ein T-Shirt der Mama in Babynasennähe, kuscheln, tragen, massieren, stillen, pucken, auch das ständig läutende Telefon mit der interessierten Verwandtschaft wird thematisiert und dass die Stimme der Mutter schon vom Bauch her bekannt ist. Die große Schwester darf sich als “tolle Stimmenberuhigerin“ beweisen, weil sie das Baby mit einem Lied beim Wickeln ablenkt.

„Warum immer Paul“ ist die Fortsetzung – der Alltag kehrt ein und das Baby bekommt viel mehr Aufmerksamkeit als die große Schwester. Das Bauchweh des Babys wird wichtiger genommen, sie wird oft auf „später“ vertröstet und nur mehr Papa bringt sie ins Bett, der das „falsch“ macht. Es gibt auch positive Beispiele – die Tante bringt der „besten großen Schwester“ ein Geschenk, die Hebamme bindet sie in Tätigkeiten mit ein. Die große Schwester schafft es auch in diesem Buch, ihren kleinen Bruder zu beruhigen.

Mir waren die Illustrationen zu sehr in Comic-Art gezeichnet und alles zu „übererklärt“. Warum dann ausgerechnet in diesen Büchlein die Wöchnerin einen Wäschekorb schleppt und nicht der Mann, ist mir nicht ganz klar. Meine 8jährige Tochter fand es „gut gezeichnet“, aber ein anderes Buch über das Thema habe ihr besser gefallen und es wäre nur bis ca 6 Jahre geeignet. Mein 3,5 jähriger Sohn meinte dazu „sehr schön und cool und ich will es einer Freundin schenken!“.